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DIE TRIEBWAGEN DER HZL

Der erste Triebwagen der HzL, VT1, hier bei einer Sonderfahrt am Wendelstein vor Gammertingen. Man beachte die Stirntüren und das Übergangsblech, das für den Zugbegleiter den Wechsel der Wagen auch zwischen den Stationen ermöglichte.

VT 3 und Beiwagen VB um 1950 in Gammertingen. Der zweimotorige, vierachsige Triebwagen VT 3 war das formschönste und komfortabelste Fahrzeug der HzL. Es musste 1968 verschrottet werden.

VT 7 in Gammertingen, 1962. Die zwei Schienenbusse dieser Bauart waren bis 1970 bei der HzL im Einsatz. Mit einem 110 PS Motor waren sie für die Bergstrecken aber untermotorisiert.

Gammertingen 1986. Der Sonderzug „Fliegender Gammertinger“ verkehrte auf Initiative von Lokführer Josef Sauter einmal jährlich von 1984 - 2014. Damals bildeten MAN-Triebwagen den Zug.

1934 beschaffte die Hohenzollerische Landesbahn bei der Waggonfabrik Dessau ihre ersten beiden Triebfahrzeuge mit Dieselmotor, VT1 und VT2.

Für die damalige Zeit war das aber durchaus ein Wagnis, veränderte sich doch neben dem Motor die notwendige Wartungstechnik und Infrastruktur. Allerdings verkürzte sich mit diesen neuen Fahrzeugen die Fahrzeit von Eyach nach Sigmaringen enorm. Angesichts der guten Erfahrungen kaufte die Hohenzollerische Landesbahn 1936 gleich noch einen Triebwagen, den vierachsigen, zweimotorigen Dieseltriebwagen (VT 3) bei der WUMAG in Görlitz. Glücklicherweise überstanden alle 3 den Zweiten Weltkrieg unbeschadet und konnten zu Zeiten des Wirtschaftswunders eingesetzt werden. Nach einem Unfall des VT 3 1968 wurde er ersetzt durch einen ähnlichen, gebraucht bei der TWE gekauften, jetzt VT 3`` (Baujahr 1952) genannt. Schon 1951 mussten weitere Fahrzeuge beschafft werden. Die Wahl fiel auf die Uerdinger Schienenbusse mit Beiwagen, die allerdings mit 110 PS nur sehr schwach motorisiert waren. Diese stammten aus der Vorserie der bekannten DB-Schienenbusse und hatten auch keine Regelzug- und Stoßeinrichtungen, so dass sie keine Güter- oder Personenwagen befördern konnten. Aber die in Fahrtrichtung umklappbaren Banklehnen kennen alle älteren Fahrgäste noch! Zwischen 1960 bis 1966 wurden 9 MAN-Triebwagen mit entsprechenden Bei- und Steuerwagen beschafft. Mit den Führerständen auf den Steuerwagen entfielen zeitraubende Rangierbewegungen an den Endbahnhöfen. Diese Schienenbusse zogen auch bei Bedarf Güter- und Personenwagen. Eine der Modernisierungen in den 1980er Jahren betraf die Umstellung auf den Einmannbetrieb mit zentral verschließbaren Türen und Wegfall der Stirntüren. So konnten die MAN-Triebwagen bis 1993, dem Beschaffungsjahr der drei Schlepptriebwagen Bauart NE 81 die Hauptlast des Hohenzollerischen Landesbahn-Personenverkehrs zuverlässig erbringen. Der nächste Erneuerungsschub kam dann 1997, als in kurzer Zeit 22 spurtstarke Triebwagen vom Typ Adtranz Regio-Shuttle für bessere Verbindungsmöglichkeiten auf den Hohenzollerischen Landesbahn-Strecken sorgten. Dadurch konnten auch andere Strecken bedient werden, zu deren Versorgung die Hohenzollerische Landesbahn vom Land beauftragt wurde. So fahren heute auch HzL-Regio-Shuttle auf der Zollernbahn (ZAB) von Tübingen nach Sigmaringen oder auf dem sogenannten Ringzug. Der Rad-Wandershuttle mit einem Radwagen in der Mitte läuft an Wochenenden im Donautal.

Für die Personenbeförderung fahren heute moderne Triebwagen vom Typ ADtranz "Regio-Shuttle RS1", die ab 1998 beschafft wurden, auf den Stammstrecken und den weiteren Strecken der HzL. Aushilfsweise kommen noch 3 NE 81-Triebwagen sowie ein Steuerwagen zum Einsatz. Heute ist diese Traktionsart nicht mehr wegzudenken, man diskutiert aber auch schon eine Elektrifizierung.

Regio-Shuttle zwischen Neufra und Gammertingen, vom Lehrpfad aufgenommen.
Der Naturparkexpress fährt im Sommer mit einem Fahrradwagen in der Mitte und 2 NE 81